Kapuzinerberg-Tunnel weder verkehrlich nötig noch ökologisch vertretbar
Wo bleibt das ökologische Gewissen der Wirtschaftskammer?
• Wirtschaftkammer sollte Zukunftsprojekte zur Verkehrsvermeidung forcieren
• RegionalStadtbahn, Busspuren, dichte Fahrpläne für Bahn und Bus notwendig
• Wirtschaftskammer soll Petition „Vorrang für Lebensqualität“ unterstützen
Die Wirtschaftskammer sollte die Zeichen der Zeit erkennen und sich vom Projekt „Kapuzinerberg-Tunnel“ endgültig verabschieden. Es ist schlüssiger und sinnvoller, in der Nähe des Unfallkrankenhaus Wohnungen und Geschäfte zu errichten, als eine neue Autoschneise durch die Stadt zu schlagen.
Die Gründe liegen auf der Hand:
• Es besteht für den Tunnel überhaupt keine verkehrliche Notwendigkeit
• Der Tunnel würde noch mehr Pkw- und Lkw-Verkehr in die Stadt ziehen
• Die Schadstoffgrenzwerte werden in der Stadt stetig überschritten, ein Mehr an Verkehr ist aus Gesundheitsgründen weder erlaubt noch zumutbar
• Die Wirtschaftskammer hat das noch immer gültige Verkehrsleitbild der Stadt Salzburg aus dem Jahr 1997 wesentlich mitgestaltet. Dort wurde die Maxime „Verkehrsvermeidung, - verlagerung und – reduzierung“ als Leitlinie verankert.
Das Engagement der Wirtschaftskammer sollte, auch zum Wohle ihrer Mitglieder, auf eine rasche Realisierung der RegionalStadtbahn durch die Stadt, für mehr Busspuren, für bessere Fahrpläne für Bahn und Bus ausgerichtet sein. Die Salzburger Unternehmen, die vom Tourismusboom profitieren, leben von der Weltkulturerbe-Stadt und nicht von der Staustadt Salzburg. Vor allem hat die Wirtschaftskammer ihren Innenstadt-Kaufleuten nahezulegen, das mühsam erarbeitete Staukonzept der Stadt nicht zu unterlaufen. Unter der „Vision Altstadt“ wird von den Innenstadtkaufleuten gegen die Ableitung von Pkw von der Münchner Bundesstraße zum „Park + Ride“-Messezentrum Stimmung gemacht und den Touristen nahegelegt, „Schleichwege“ in die Stadt - wie z. B. über die Moosstraße - zu benutzen.
Als Zeichen des guten Willens appelliert die Verkehrsplattform an das Präsidium der Wirtschaftskammer, die von der Verkehrsplattform mit anderen NGO’s wie fairkehr, Naturschutzbund verfasste Petition „Vorrang für Lebensqualität – für eine zukunftsfähige Mobilität durch Zu-Fuß-Gehen, Radfahren, Obus/Bus und Bahn“ zu unterstützen. Mehr unter www.verkehrsplattform.at.
Die Verkehrsplattform wird das Gespräch mit dem Präsidium der Wirtschaftskammer suchen.
Für die Salzburger Verkehrsplattform:
Peter Haibach